Zusammenfassung
Hintergrund
Ein aktiver Lebensstil hat nachweislich positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Aktive Mobilität – z. B. Gehen oder Radfahren im Alltag – kann einen entscheidenden Beitrag zu einem aktiven Lebensstil und für planetare Gesundheit leisten. Trotz der Benefits aktiver Mobilität fehlt es bislang an einem fundierten Verständnis darüber, wie gebaute und soziokulturelle Umweltfaktoren deren Ausübung beeinflussen. Vor diesem Hintergrund wird im vorliegenden Review auf Basis eines sozialökologischen Modells der Einfluss dieser Faktoren systematisch untersucht.
Methoden
Eine systematische Literaturrecherche nach den PRISMA-Richtlinien identifizierte Längsschnittstudien (2013–2024), die den Einfluss von Umweltfaktoren auf aktive Mobilität bei Erwachsenen untersuchen. Eingeschlossen wurden 10 Studien mit insgesamt 35.437 Teilnehmenden.
Ergebnisse
Die gebaute Umwelt erwies sich als wichtiger Faktor. Verbesserte Infrastruktur wie Radwege, Beleuchtung, Nahverkehr und Arbeitsplatzangebote förderten aktive Mobilität – abhängig von Nutzung und Einstellung. Soziokulturelle Einflüsse wie soziale Normen zeigten in wenigen Studien ebenfalls tendenziell positive Effekte.
Diskussion
Die gebaute Umwelt beeinflusst die aktive Mobilität, wohingegen zur soziokulturellen Umwelt aufgrund der geringen und inkonsistenten Studienlage erheblicher Forschungsbedarf besteht. Eine Kombination beider Faktoren erscheint vielversprechend, da das Zusammenwirken beider Ebenen eine nachhaltige Verhaltensveränderung hin zu aktiver Mobilität fördern kann.
Schlussfolgerung
Um aktive Mobilität langfristig zu fördern, sollten städtebauliche Maßnahmen mit gezielten soziokulturellen Interventionen kombiniert werden. Politik und Planung sollten integrierte Maßnahmen entwickeln, die sowohl Infrastruktur als auch soziale Bedingungen adressieren.